Freiwilligendienste sind eine besondere Form des bürgerschaftlichen Engagements und ermöglichen den Teilnehmenden den Erwerb sozialer und persönlicher Kompetenzen. Der Erfolg hängt entscheidend davon ab, inwieweit Freiwillige erfahren, dass ihr Engagement Wirkungen erzielt - nicht nur durch ihr Handeln in den Einsatzstellen, sondern auch durch den Einbezug ihrer Wünsche, Ideen und kritischen Meinungen. Die Partizipation der Freiwilligen - also ihre Teilhabe, Mitgestaltung und Mitbestimmung - ist als Leitmotiv fest in der Rahmenkonzeption der IB-Freiwilligendienste verankert. Seit 2016/17 gibt es eine Freiwilligenvertretung im IB.
In ihren Einsatzstellen nehmen die Freiwilligen zum Beispiel an Teambesprechungen teil, berichten von ihren Beobachtungen und Erfahrungen und werden bei der Lösung von Problemen mit einbezogen. Besonders große Gestaltungsmöglichkeiten haben sie überdies bei der Planung, Organisation und Durchführung ihrer Bildungsseminare beim Internationalen Bund. Hierfür können sie eigenständig Seminarthemen vorschlagen oder unter pädagogischer Begleitung durch den IB sogar eigene Seminareinheiten organisieren und durchführen.
Auf Seminargruppenebene werden häufig auch Gruppensprecher*innen gewählt. Diese bündeln und vertreten die Interessen ihrer Gruppe gegenüber ihrer jeweiligen Gruppenleitung und dem Internationalen Bund als Träger. Sie sind Ansprechpartner*innen bei Problemen einzelner Freiwilliger in Bezug auf die Seminare oder organisieren gemeinsame Freizeitaktivitäten nach Beendigung des offiziellen Seminarprogramms. Darüber hinaus haben sie in einigen Bundesländern die Chance, sich als Landessprecher*innen der Freiwilligendienste wählen zu lassen, um gemeinsam mit den Vertreter*innen anderer Träger ihre Interessen beispielsweise gegenüber Politik und Medien deutlich machen zu können.
Die Standortsprecher*innen werden aus dem Kreise der Gruppensprecher*innen gewählt. Die Aufgabe der Standortsprecher*innen ist es, herauszufinden, welche Anliegen die Freiwilligen an ihrem Standort haben, welche Themen sie beschäftigen und diese auf den bundesweiten Treffen weiterzugeben. Neben der Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch und zur Vernetzung stehen bei den Treffen auch die Rahmenbedingungen des Freiwilligendienstes auf dem Prüfstand: Was ist positiv? Was muss sich verbessern? Welche Forderungen lassen sich formulieren? An wen können diese gerichtet werden? Welche Veränderungen können realistischerweise erwirkt werden? Und vor allem: Wie macht man das?
Die Standortsprecher*innentreffen finden an zentralen Orten statt und bestehen aus einem Einführungs-, Zwischen- und Abschlusstreffen.
Durch Inputs erhalten die Standortsprecher*innen Anregungen, die Ihnen dabei helfen sollen gemeinsame Ziele zu entwickeln. Zudem wird ihnen "Handwerkszeug" vermittelt, das es ihnen ermöglichen soll, ihre Interessen an die richtigen Adressaten heranzutragen - übrigens nicht nur im Rahmen ihres Freiwilligendienstes, sondern auch darüber hinaus. Die Standortsprecher*innen profitieren so auch ganz persönlich von den erlernten Kompetenzen und vielseitigen Erfahrungen.
Selbstverständlich bekommen die Sprecher*innen ihr freiwilliges Zusatzengagement vor Beendigung ihres Freiwilligendienstes schriftlich zertifiziert.
Kontakt: mehr-als-nur-freiwillig@ib.de