1954: Fünf Jahre nach Gründung des Internationalen Bundes ruft 1954 der spätere bayerische Landesbischof Hermann Dietzfelbinger junge Christinnen dazu auf, ein Lebensjahr "für den Dienst in der Gemeinde zu geben".
1958: Vier Jahre später schließen sich 1958 auch die katholische Kirche und kurze Zeit später die Träger der Freien Wohlfahrtspflege dem Aufruf des Bischofs an.
1959: Stand zunächst die Beseitigung des Pflegenotstandes in Einrichtungen für kranke, alte oder behinderte Menschen im Vordergrund, kommt jetzt der Bildungsaspekt hinzu: Die zunächst ausschließlich jungen Frauen sollen in ihrem freiwilligen Jahr die Chance bekommen, mehr zu lernen: über sich, die Gesellschaft und wie diese funktioniert. Der Begriff "Freiwilliges Soziales Jahr" wird geboren.
1963: Noch vor einer gesetzlichen Regelung greifen zwei Einrichtungen des IB in Tübingen und Stuttgart die Idee auf und bieten 1963 erstmals offiziell ein FSJ an. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert.
1964: Das Gesetz zur bundesweiten Einführung des Freiwilligen Sozialen Jahres tritt 1964 in Kraft. Es regelt unter anderem die soziale Absicherung der Freiwilligen und legt fest, wer ein FSJ anbieten darf.
1990: In den ersten drei Jahrzehnten des Freiwilligen Sozialen Jahres schwanken die Teilnehmerzahlen immer wieder. Seit Anfang der neunziger Jahre steigen sie dagegen kontinuierlich an. Aktuell absolvieren mehr als 50.000 junge Menschen ein FSJ.
2002: Im Jahr 2002 greift eine wichtige Änderung: Neben den traditionellen Arbeitsfeldern kann das Freiwillige Soziale und das 1993 eingeführte Freiwillige Ökologische Jahr auch im Sport- und Kulturbereich absolviert werden. Und dabei kommen nicht mehr nur europäische Länder für den Einsatz in Frage, sondern die ganze Welt.
2007: Der Zentralstelle des IB schließen sich 2007 25 selbstständige Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres mit rund 1.500 Freiwilligen an.
2008: Eine wichtige Änderung des Gesetzes aus dem Jahr 1964 tritt in Kraft. Das Jugendfreiwilligendienstegesetz regelt eine zeitliche Flexibilisierung des Dienstes und legt besonderen Wert auf die Förderung der Bildung und Beschäftigungsfähigkeit der Freiwilligen. Damit wird unterstrichen, dass das freiwillige Jahr nicht nur ein Dienst an der Gesellschaft ist, sondern auch ein Jahr zur Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit.
2011: Mit dem Aussetzen der allgemeinen Wehrpflicht im Jahr 2011 wird der Bundesfreiwilligendienst gegründet. Er steht Teilnehmerinnen und Teilnehmern ab 16 Jahren offen und ist auch für Menschen bis ins hohe Alter gedacht. Der IB und seine angeschlossenen Träger bieten kurz nach Einführung des Gesetzes den BFD an insg. 60 Standorten in Deutschland an.
2013: Ein Jahr vor dem runden Jubiläum des Gesetzes aus dem Jahr 1964 feiert der IB zusammen mit den angeschlossenen Trägern bereits 50 Jahre FSJ. Schließlich bieten seine Einrichtungen diesen Dienst seit einem halben Jahrhundert an. Heute ist er ein wichtiger Schritt für viele junge Menschen auf dem Weg zum Erwachsensein. Auch immer ältere Teilnehmerinnen und Teilnehmer machen von der Möglichkeit Gebrauch, sich neben oder nach dem beruflichen Leben freiwillig zu engagieren. 50 Jahre Freiwilligendienste beim Internationalen Bund - eine Erfolgsgeschichte!
2014: Das FSJ-Gesetz wird 50 Jahre alt! Am 07. April 2014 findet in Berlin ein offizieller Festakt unter Anwesenheit von Familienministerin Manuela Schwesig, vielen Gästen der Politik auf Bundes- und Landesebene, Vertreterinnen und Vertretern der Trägerorganisationen (wie dem IB) und natürlich zahlreichen Freiwilligen statt. Die Bundesministerin Manuela Schwesig würdigte das Engagement der hunderttausenden Freiwilligen, die sich seit Inkrafttreten des FSJ-Gesetzes für kranke, alte und behinderte Menschen eingesetzt und dabei zugleich ihre eigene Persönlichkeit weiterentwickelt haben.
2015: Um den Bildungsaspekt in den Freiwilligendiensten stärker als bisher in den öffentlichen Focus zu rücken und damit auch dem Bedarf der Freiwilligen zu entsprechen, beginnt der IB in Zusammenarbeit mit dem Forschungsschwerpunkt "Non-formale Bildung" an der TH Köln ein zweijähriges Projekt mit dem Titel "Non-formale Bildung in den Freiwilligendiensten"
2016: Die Zahl der FSJ-Teilnehmer/-innen im IB überschreitet erstmals die Grenze von 10.000. Die IB-Freiwilligendienste sind mittlerweile an über 60 Standorten in Deutschland vertreten. Hinzu kommen 21 angeschlossene Träger. Die seit 2005 systematisch aufgebauten Internationalen Freiwilligendiensten im IB (IB Volunteers Abroad Programms - IB VAP) haben Einsatzstellen in 23 Ländern auf allen fünf Kontinenten.