Hola,
ich heiße Manuel und war im Jahr 2019/2020 mit dem IB als Freiwilliger in Argentinien. Knapp sieben Monate habe ich in einer Wildtierauffang- und Aufforstungsstation in der Nähe von Candelaria am Río Paraná gearbeitet. Bis ich im Februar 2020 die erschütternde Nachricht bekam: „Du musst wegen Corona nach Deutschland zurück.“
Aber beginnen wir mit dem Anfang meiner Reise im August 2019. Nachdem ich mein Abitur im Juli 2019 abgeschlossen hatte, wollte ich ein Jahr als Freiwilliger irgendwo auf der Welt meine Erfahrungen sammeln. Soviel wusste ich schon mal. Dass sich daraus so eine positive, lebensverändernde Erfahrung entwickeln würde, hätte ich anfangs nie gedacht. Nachdem ich mich beim Internationalen Bund (IB) auf eine Stelle in Argentinien beworben hatte, wusste ich nur, dass Argentinien in Südamerika liegt. Ich wusste nichts über die Kultur oder das Land. In Argentinien wurde ich sofort freundlich und mit offenen Armen, vor allem von meiner Mentorin Lilian, empfangen, sodass ich mich gleich wohl fühlte, wobei ich zuerst auch etwas überfordert war. In meinem Projekt angekommen, durfte ich viele neue Erfahrungen sammeln. Vom Zusammenleben mit einem anderen IB-Freiwilligen in einem Hüttchen auf dem Parkgelände bis hin zum Alltag mit den Menschen und der Natur vor Ort. Im Parque Ecológico „El Puma“ gab es viel zu tun. Von der Fütterung der Tiere wie Brüllaffen, Nasenbären, Papageien, Tapiren und vielen mehr bis hin zur Versorgung verwaister Tierbabys. So auch Señor Nilson, ein „Mono caraya“, um den wir uns liebevoll sorgten. Auch in der „Vivero“ durften wir mithelfen, Erde zu beschaffen, Setzlinge zu pflanzen und zu gießen.
Nach rund sieben Monaten fühlte ich mich wirklich in das Leben und die Kultur Argentiniens eingebracht. Dann bekam ich die Nachricht, dass ich aufgrund von Corona zurück nach Deutschland musste. Mit großer Trauer ging es ohne richtige Verabschiedung zurück nach Deutschland.
Wenn ich nun auf die Zeit in Argentinien zurückblicke, bin ich so dankbar, die Chance bekommen zu haben, eine so unvergessliche Zeit mit vielen prägenden Erfahrungen und wundervollen Leuten erlebt zu haben. Die dort gewonnenen Freundschaften halten bis heute an. Mitgenommen habe ich nicht nur die tollen Momente, auch bin ich noch sehr stolz auf meinen argentinischen Akzent im Spanischen, auf den ich oft angesprochen werde. Grundsätzlich spüre ich eine tiefe Verbundenheit mit dem Land und den Leuten, sodass es hoffentlich nicht mehr lange dauert, bis ich sie wieder besuchen kann.
Derzeit studiere ich Biologie in Stuttgart und bin kurz vor dem Abschluss meiner Bachelorarbeit. Der Freiwilligendienst hat mich auch in meiner Studienwahl geprägt, sodass ich unbedingt etwas mit Tieren, Pflanzen und Natur studieren wollte. Generell bin ich ein sehr naturverbundener Mensch, was sich nach meinem FWD noch stärker äußerte. Außerdem bin ich gerne bei Vorbereitungsseminaren von zukünftigen Freiwilligen dabei, um diese auf ihrem Weg in den FWD zu unterstützen. Jedes Mal lerne ich noch Neues auf den Seminaren oder erinnere mich zurück an meine Vorbereitung auf den FWD. Ich kann nur jedem ans Herz legen, einen FWD zu machen und seine ganz eigene Geschichte und Erfahrungen zu erleben, die einen ein Leben lang begleiten.
Muchos saludos,
Manuel
Januar 2025
Das Bild zeigt Manuel in Candelaria, Argentinien (2019/2020)
Manuel 2024